Die septem Artes liberales (Die
sieben freien Künste) Seit dem Altertum waren die
Kenntnisse der Gelehrten in die sieben freien Künste eingeteilt, die laut Isokrates die
Vorstufe der Philosophie darstellen. Die septem Artes liberales wurden stets schon in der
klösterlichen Bildung gelehrt, doch mit dem Entstehen der Universitäten wurden sie zu
Studienfächern erhoben. Sie wurden in 3 und 4 Fächern gruppiert, die man Trivium
(Dreiweg) und Quadrivium (Vierweg) nannte:
Trivium:
- Grammatik (= die lateinische Sprache)
- Dialektik (= Logik)
- Rhetorik (= Rede- und Schreibkunst)
Das Trivium ist seit dem 7. Jh. durch Isidor von Sevilla
formuliert und bildete sozusagen das Grundstudium des Mittelalters. Ein Absolvent des
Triviums durfte den Titel Baccalaureus führen.
Quadrivium:
- Arithmetik (= Mathematik, die Größen als solche)
- Geometrie (= Lehre der unbeweglichen Größen)
- Astronomie (inkl. Astrologie) (= Lehre der beweglichen
Größen)
- Musik (Musiktheorie; = Lehre von den Proportionen zwischen den Größen)
Wer auch das Quadrivium absolviert hatte, durfte sich Magister
artium nennen und hatte damit die Lehrberechtigung an der Artistenfakultät und die
Berechtigung für das eigentliche wissenschaftliche Studium.
Ungefähr 25 - 30 % der Studenten verlies die Universität
nach den Trivium als Baccalaurei, etwa 20 % als Magister. Mehr als die hälfte blieb ohne
Abschluss. Die meisten der Magister verließen ebenfalls nach ihrem Abschluss die
Universität, während die verbliebenen sich den übrigen Fakultäten widmeten.
Die Hauptfakultäten
- Theologie
- Jurisprudenz
- Medizin
Nicht alle Universitäten boten alle drei Fächer an. Dieses
Studium wurde mit der Promotion zur Doktorwürde oder zum Lizentiat (Licentiatus)
abgeschlossen:
- Doctor theologiae
- Doctor iuris
- Doctor medicinae
- Licentiatus theologiae
- Licentiatus iuris
Der Doktortitel war im Mittelalter vergleichbar mit dem
heutigen Professor und stellte gleichsam einen großen sozialen Aufstieg dar, vergleichbar
mit einem Adelstitel.
Quelle:
Prof. Dr. Peter Zahn
"Libri, discipuli, magistri, doctores - Bücher, Studenten, Magister und Doktoren in
der Universität des Mittelalters"
Vorlesung (4.12.) 1997
https://www.ib.hu-berlin.de/~pz/zahnpage/librdisc.htm
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