Die Entstehung der mittelalterlichen
Universität Die Universitäten entstanden aus den
Kloster- und Domschulen, unter denen schon im 8. und 9. Jahrhundert einzelne, wie
beispielsweise Tours, St. Gallen, Fulda, Lüttich, Paris als scholae publicae
zahlreiche Schüler auch aus anderen Gegenden an sich gezogen hatten. Diese Schulen waren
rein klerikale Einrichtungen, ebenso wie die frühen Universitäten, die jedoch eine viel
stärkere enmanziplation durch ihre Selbstverwaltung erreichten.
Die ersten Universitäten, jedoch nach heutigem Verständnis
eigentlich nur einzelne Fakultäten, entstanden im 11. Jahrhundert in Italien. Dies waren
die Rechtsschulen in Ravenna, Bologna und Padua sowie die medizinische Schule zu Salerno.
Eine festere korporative Verfassung als Hochschule, obwohl noch immer von klerikaler Art,
bildete sich zuerst an der Universität zu Paris heraus, die seit dem 12. Jahrhundert
führend auf den Gebieten der Theologie und Philosophie war und als die eigentliche Heimat
der Scholastik bezeichnet werden kann.
Die Universität zu Paris dienet als Vorbild für fast alle
abendländischen Universitäten, insbesondere der englischen, unter denen Oxford durch
eine Auswanderung aus Paris entstand und unter der Königin Blancha von Kastilien
(1226-36) zu höherer Bedeutung gelangte, sowie die deutschen Universitäten. Eine mit
besonderen staatlichen und kirchlichen Privilegien ausgestattete Fakultät stellte schon
früher die juristische Fakultät in Bologna dar.
Universitätsgründungen (Auswahl):
- Bologna (um 1088)
- Oxford (um 1096)
- Paris (um 1160)
- Modena (um 1175)
- Salerno (mitte 12. Jh.)
- Salamanca (1218)
- Padua (1222 von Bologna)
- Toulouse (1229)
- Cambridge (um 1230 von Studenten aus Oxford)
- Toulouse (1229)
- Siena (1247 von Bologna)
- Montpellier (1289)
- Coimbra (1290)
- Madrid (1293)
- Prag (1348)
- Wien (1365)
- Heidelberg (1386)
- Leipzig (1409 aus Prag)
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