Projekte
Untergewand (Cotte)
Material: |
Leinen oder Nessel, Garn. |
Werkzeug:
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Nähnadel, Schere,
Schneiderkreide. |
Bericht:
Als Material für ein
Untergewand eignet sich am besten Leinen oder Nessel, wobei der heutige Nesselstoff nicht
mehr aus Brennnesseln gewonnen wird. Auf vielen Darstellungen des 12. Jahrhunderts sieht
man häufig Untergewänder mit überlangen schmalen Ärmeln, die hoch gerafft wurden, was
zu einer deutlichen Querfaltenbildung führt. Diese Art des Untergewandes sieht man bei
Frauen und Männern, sehr schöne Darstellungen dazu gibt es im Hortus Deliciarum.
Nach dem Ausmessen des künftigen Trägers haben
wir die mit Schneiderkreide auf der Stoffbahn markierten Stücke (Vorder- und Rückteil,
Ärmel, Gehren für das Gewand und Gehren für die Ärmel) ausgeschnitten und an Vorder-
bzw. Rückteil einen Halsausschnitt angebracht. Hernach haben wir die einzelnen
Stoffstücke mit Hilfe einer doppelten Klappnaht zusammengenäht.
Während das Untergewand eines Herrn bis zu den
Knöchel langt, reicht das Untergewand der Dame über deren Füße, da diese nach
damaligem Zeitgeschmack verdeckt bleiben sollten. Wenn man das Gewand mit überlangen
Ärmeln versehen möchte, sollte man darauf achten, dass diese an den Handgelenken recht
eng sitzen und nicht darüber rutschen, damit der gewünschte Faltenwurf entstehen kann.
Schritt 1:
Schritt 2:
Schritt 3:
Autoren: Claudia Henn, Claudia Krebs;
Skizzen: Gunter Krebs
Quellen:
Kleidung
& Waffen (Der Spätgotik I., 1320-1370)
Ulrich Lehnart,
Verl.: Karfunkel (2000)
ISBN: 3-9805642-8-2
Herrad von Landsberg - Hortus Deliciarum
Hrg: Dr. Otto Gillen
Verlag: Pfälzische Verlagsanstalt
ISBN: --- |