Über den Mönch Theophilus Presbyter,
Verfasser des dreibändigen "De diversis artibus" oder auch "Schedula
diversarum artium" (der eigentliche Titel ist nicht überleifert), der wichtigsten
kunsttechnischen Handschrift des Mittelalters, ist nur sehr wenig bekannt. Es wird als gesichert angesehen, daß Theophilus Presbyter mit dem
Benediktinermönch Rogerus von Helmarshausen (geb. um 1070; gest. nach 1125 in
Helmarshausen) identisch war. Theophilus Presbyter soll vom maasländischen Kloster
Stavelot kommend, zwischen 1100 und 1107 in St. Pantaleon in Köln und nach 1107 im
Kloster von Helmarshausen als Mönchskünstler gewirkt haben. Er wurde auch als Hersteller
von Tragaltären etc. bezeichnet, die als typische Beispiele Salischer Kunst gelten.
Das "De diversis artibus" ist ein Fachbuch des
Kunsthandwerks, das durch seine genauen Darstellungen beweist, daß sein Autor über
fundierte Kenntnisse der beschriebenen Themen hatte.
Im ersten Buch werden Maltechniken, Farben und Tinten sowie
die Herstellung der Mal- und Zeichenmittel beschrieben.
Der zweite Band ist der Herstellung von farbigem Glas und
Glasmalereien gewidmet.
Im dritten erklärt Theophilus Presbyter besonders
ausführlich die bei der künstlerischen Gestaltung von Metallobjekten üblichen
Verfahren.
Die ältesten erhaltenen Exemplare der Handschrift befinden
sich in Wien (Österreichische Nationalbibliothek., Cod. 2527) und in Wolfenbüttel
(Herzog August Bibl., Cod. Guelf 69).
Seine Werke:
- "De diversis artibus" oder "Schedula diversarum artium" (~1125)
Autor: Gunter Krebs
Quelle:
Theophilus
Presbyter und das mittelalterliche Kunsthandwerk (Bd. 1)
Erhard Brehpohl
Böhlau Verlag
ISBN: 3-412-08498-0 |